Das Becken und die Franklinbälle

Das Becken

 

Die Basis jeder Reiterei ist ein losgelassener Sitz aus welchem eine feine Hilfengebung hervorgeht. Jede unserer Schwächen, mangelnde Balance oder Schiefe wirkt sich negativ auf die Kommunikation zwischen Reiter und Pferd und auf die Ausbildung unserer Pferde aus. Unsere Pferde verzeihen uns die Fehler und sind nicht nachtragend. Wenn wir also lernen unsere Sinne wahrzunehmen, besser zu fühlen, sehen und hin zu hören werden wir durch unsere Pferde in ein besseres geistiges und körperliches Gleichgewicht kommen. Um dies zu erlernen, müssen wir unseren Körper und deren Funktion gut kennen.

 

Als Fundament für einen losgelassenen Sitz gilt unser Becken. Dazu gehören die angrenzenden Muskeln wie innerer und äusserer Oberschenkelmuskel und der Beckenboden. Zu den relevanten Gelenken gehören unsere Beckenschaufeln, die Sitzhöcker, das Schambein und der Oberschenkelknochen.

 

Durch unsere einseitige Belastung, viel Sitzen und wenig Bewegung wird unsere Gesässmuskulatur geschwächt und andere Gelenke wie Kniescheiben, Lendenwirbel oder das Iliosakralgelenk leiden darunter. Ebenso kann unser Becken nach vorne abkippen und es entsteht ein Hohlkreuz.

 

Um dem entgegen zu wirken gehören einige Aspekte dazu.

 

In erster Linie müssen wir wissen, dass unser Becken nicht ein Klotz und fest ist, sondern dass es aus vielen Einzelteilen besteht welche sich dauernd bewegen. Sei es beim absitzen, aufstehen, gehen, in die Hocke gehen, beim drehen etc. Dies ist schon der erste Punkt zur Verbesserung. Uns dessen bewusst zu werden. Mit mentalen Bildern können wir dies noch unterstützen. Zum Beispiel stellen wir uns beim reiten vor, wie der Kopf des Oberschenkelknochens sich geschmeidig in der Pfanne der Beckenschaufeln bewegt. Zusätzlich können wir uns noch Öl oder etwas ähnliches vorstellen, dass die ganze Bewegung noch geschmeidiger macht.
Ebenso sollten wir wissen, wo ungefähr diese Gelenke und Muskeln sind. Zum Beispiel sollten wir erspüren wo unsere Sitzhöcker sind. Dazu stehen wir hin und beugen uns nach vorne, die Hände auf beide Pobacken und etwas reindrücken bis man einen harten Fleck findet, hier befinden sich die beiden Sitzhöcker.

 

Als zweitens sollten wir unseren Körper wahrnehmen können. Am leichtesten gelingt dies mit einfachen Vergleichsübungen. Zum Beispiel stehen wir uns hin und nehmen einen Eric Franklin Ball. Ein Fuss stellen wir auf diesen Ball und massieren so unsere Fusssohle ca. 1 Minute lang. Danach nehmen wir den Ball wieder weg und spüren den Unterschied. Natürlich bearbeiten wir den zweiten Fuss auch noch, damit wir wieder im Gleichgewicht sind. Wir wissen jetzt, dass mit kleinen Übungen grosses bewirkt werden kann.

 

Zum dritten Punkt wollen wir unsere Beckenbodenmuskulatur bearbeiten, damit wir im Sattel besser sitzen. Wir setzen uns auf einen Stuhl oder auf den Boden (angenehmer ist eine dünne Matte drunter) und nehmen wieder einen Ball zur Hand welchen wir unter unseren Sitzhöcker legen. Nun bewegen wir unseren Sitzhöcker auf den Ball hin und her, vor und zurück, machen Kreisbewegungen und drücken möglichst fest auf den Ball. Nach einer Weile nehmen wir den Ball wieder weg und spüren nach. Was für eine Veränderung nehmt ihr wahr? Fühl es sich angenehmer an? Ist es warm und weich? Bravo, ihr seit auf dem Weg euren losgelassenen Sitz zu erreichen!

 

 

 

Für weitere Übungen oder Trainings meldet euch direkt bei mir. Ich freue mich, mit euch den losgelassenen Sitz zu erarbeiten.                               

 

Eure Jasmine :-)